Online überall auf Google… „Wanze Go!”: Spürhunde erschnuppern Bettwanzen

Quelle: Deutsche Presseagentur 2021

Die Spürnasen von Hunden werden von Sicherheitsbehörden gerne genutzt. Sie können aber auch eingesetzt werden, um kleine Blutsauger ausfindig zu machen.

dpa
Claudia Kasig sitzt neben ihren Bettwanzen-Spürhunden Ramirez und Jamiro in Delmenhorst.
Claudia Kasig sitzt neben ihren Bettwanzen-Spürhunden Ramirez und Jamiro in Delmenhorst.Sina Schuldt
Der Bettwanzenspürhund Jamiro riecht an einem Glasröhrchen mit einer Bettwanze.
Der Bettwanzenspürhund Jamiro riecht an einem Glasröhrchen mit einer Bettwanze.Sina Schuldt
Claudia Kasig trainiert mit den Bettwanzenspürhund Jamiro die Suche nach den Schädlingen.
Claudia Kasig trainiert mit den Bettwanzenspürhund Jamiro die Suche nach den Schädlingen.Sina Schuldt

Auch Bettwanzen haben ihren eigenen Geruch. Um das schon bei wenigen Insekten festzustellen, muss man aber eine besonders feine Nase haben, wie die beiden Bettwanzenspürhunde Ramirez und Jamiro. Die beiden sind für die Bremer Firma JamiroTec im Einsatz, die nahezu alle Arten von Schädlingen bekämpft, und wurden von der professionellen Trainerin Sabine Mühlbradt nach dem System der Zielobjektsuche geschult. „Am Anfang haben wir schon 10, 20 Bettwanzen genutzt, um die Hunde durch die Geruchsprobe zum Riechen zu animieren”, sagt Mühlbradt.

Nun geht Labrador Ramirez auf das Kommando „Wanze Go!” an die Arbeit. Regale, Sofa, Sessel, Fensterbank, Teppiche – alles schnuppert er systematisch und hochkonzentriert ab. Dann bleibt der dreijährige Rüde abrupt stehen, den Kopf noch halb im Regal versenkt. Er zeigt den Fund an: Die winzige Bettwanze ist entdeckt.WERBUNG

Bettwanzen hinterlassen Stiche, übertragen aber keine Krankheitserreger

„Cimex lectularius” ernährt sich von Blut. Das Insekt wird im ausgewachsenen Stadium zwischen 4 und 8,5 Millimeter groß. Hauptwirte sind Menschen. „Bettwanzen werden als eklig empfunden und hinterlassen Stiche, übertragen aber keine Krankheitserreger”, informiert das Umweltbundesamt auf seiner Webseite. Häufig wird der Stich der Bettwanze gar nicht wahrgenommen, die Hautreaktion kann sehr unterschiedlich ausfallen – einige Menschen reagieren gar nicht, bei anderen bilden sich juckende Pusteln, Blasen oder Quaddeln.

Um die lästigen Wanzen loszuwerden, ist chemische Behandlung, viel Hitze oder viel Kälte nötig. 60 Grad machen jeder Wanze den Garaus. Doch zunächst müssen die Schädlinge, die gerne von Auslandsreisen mitgebracht werden, entdeckt und gestellt werden. Dafür werden auch andernorts in Deutschland teils Spürhunde eingesetzt.